Wann begann Ihre Liebe zum Schwarzwild?
Zu Beginn meiner jagdlichen Laufbahn gab es bei uns in Nordhessen sehr wenig Schwarzwild. Mein erstes Stück erlegte ich erst nach zehn Jahren unter sehr aufregenden Begleitumständen, und von da an war die Leidenschaft für unser Schwarzwild geweckt.
Erzählen Sie uns von Ihrer größten Blamage bei der Schwarzwildjagd.
Es war bei uns verpönt, Bachen zu schießen, und ich erlegte als junger Jäger mit einer überschäumender Passion in den Kartoffeln eine führende Bache.
Was unterscheidet die Schwarzwildjagd von anderen Jagdarten?
Man kann die Schwarzwildjagd sehr gut berechnen, zum Beispiel an der Kirrung. Was bei anderen Wildarten, außer Raubwild, so nicht möglich ist. Woran liegt es Ihres erachtens, dass die Schwarzwildjagd so unglaublich beliebt ist? Wir haben es mit wehrhaftem Wild zu tun, das jedoch an der Kirrung kaum eine Chance hat. Die Beliebtheit ist auch auf die Drückjagden zurückzuführen, auf denen es mittlerweile deutschlandweit durchaus als Hauptwildart gesehen wird.
Sind unsere Sauenbestände hochgezüchtet?
Unsere Schwarzwildbestände sind nicht hochgezüchtet, sondern kaputtgeschossen, daher auch die Degenerationserscheinungen wie zu geringe Durchschnittsgewichte.
Werden wir die Schwarzwildsituation je in den Griff bekommen?
Die Schwarzwildbestände sind in jedem Fall in den Griff zu bekommen. Hierzu sollten lediglich über einen längeren Zeitraum keine starken Bachen mehr erlegt werden, nur schwache Stücke. Das allerdings rigoros. Dann gehen auch automatisch die Gewichte wieder nach oben, und wir haben nicht nur „Zwergenschweine”.
Was wünschen Sie sich für die jagdliche Zukunft?
Mehr Ehrlichkeit unter den Jägern. Und bitte den Blick nicht nur ausschließlich auf das Schwarzwild richten.
Es ist Vollmond, mitte Dezember, Schnee bedeckt das Revier, freie Sicht und freies Schussfeld. und da erscheint er: Der Vorzeigekeiler, der urian, der Basse schlechthin, das „Ding aus einer anderen Welt“. Für welchen Moment würden Sie diesen gerne eintauschen?
Diese traumhafte Situation hatte ich schon vier Mal in meinem Jägerleben, und jedes Mal konnte ich ein Hauptschwein mit über 20 Zentimeter Waffenlänge erlegen. Das Ganze allerdings auch in 44 intensiv genutzten Jagdjahren.
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