Trichinen beim Schwarzwild – Was der Jäger wissen muss

Trichinen beim Schwarzwild Strecke

©Thomas Atwell

Trichinen beim Schwarzwild – Lebensgefährlich für Menschen

Inkubationszeit und Symptomatik hängen dabei von der Anzahl der mit dem rohen Fleisch aufgenommenen infektionsfähigen Trichinenlarven sowie von der individuellen immunologischen Reaktionslage des Menschen ab. Nach Berichten aus den USA können Infektionen beim Menschen mitunter völlig ohne Symptome bzw. unerkannt verlaufen. Eine rechtzeitige Erkennung der für Trichinellose typischen Krankheitssymptome gestaltet sich erfahrungsgemäß kompliziert, da im Verlauf der Erkrankung zwei verschiedene Infektionsphasen ablaufen, die mit unterschiedlichen, insbesondere in der ersten Phase mit unspezifischen, Symptomen einhergehen. Pathogenese und Klinik der Trichinellose sind grundsätzlich durch eine Darmphase und eine Wanderphase gekennzeichnet. Während die ersten klinischen Symptome in der Darmphase (Übelkeit, Bauchschmerzen, Erbrechen) unspezifisch sind, kommt es in der Wanderphase (Wanderung der Larven über das Blut- und Lymphgefäßsystem in die quergestreifte Muskulatur) zu den für Trichinellose typischen Symptomen.

Sauen Wildschwein Jagd Jägermagazin hunting wildboar

©Pauline von Hardenberg

Trichinen werden erst sehr spät erkannt

Die in der Wanderphase hervorgerufenen klinischen Symptome sind im Vergleich zu denen der Darmphase wesentlich charakteristischer, woraus sich auch erklären lässt, dass die Trichinellose häufig erst relativ spät diagnostiziert wird. Erschwerend für die rechtzeitige Diagnose ist außerdem die Tatsache, dass die Trichinellose in Deutschland sehr selten vorkommt und des- halb bei vielen Ärzten Unerfahrenheit herrscht. Einzelerkrankungen, wie sogenannte „importierte“ Fälle aus Ländern, wo Trichinellose endemisch auftritt (z.B. in Osteuropa), werden mitunter erst sehr spät diagnostiziert.

Bei einem Trichinellose-Ausbruch ist immer eine Mehrzahl von Personen betroffen, die sich durch eine gemeinsame Quelle infiziert hat, wobei Inkubationszeit, klinische Symptome und Diagnose in einem engen örtlichen und zeitlichen Zusammenhang stehen. Dieses trifft insbesondere dann zu, wenn das einzelne mit Trichinellen befallene Tier (Schwein oder Wildschwein) an Ort und Stelle nach dem Schlachten bzw. Erlegen weiterverarbeitet und in Form eines Rohproduktes, wie Hackfleisch oder Rohwurst, zu einem bestimmten Zeitpunkt an einem bestimmten Ort in die menschliche Nahrungskette gelangt.“

Quelle
nordbayern.de
Quelle
BrR Gutachten
Kategorien
Schwarzwildjagd